„Wer bin ich, wer bist Du?“ Erleben & erkennen beim „Projekt Rafting“

Starke Unternehmen brauchen starken Nachwuchs.

Theorie ist grau, Erfahrungslernen ist bunt. Aber wie funktioniert das? Am besten, indem Menschen aus ihrem gewohnten Umfeld heraustreten und selbst aktiv werden. Draußen in der Natur bewältigen Ihre Azubis gemeinsam neue Herausforderungen und erweitern dabei spielerisch ihre Handlungskompetenzen. Heute wollen wir ein Beispiel für eine gelungene Azubiveranstaltung vorstellen.

Autor: Matthias Müller, Ausbildungsleiter (technisch)

Branche: Metallindustrie

Teilnehmer: 24 Azubis (technisch und kaufmännisch, Anfang 1. Lehrjahr) – kennen sich seit 3 Wochen, d.h. seit 1. September

Wie jedes Jahr haben wir am 1. September unsere neuen Auszubildenden aus allen Sparten begrüßt und den ersten Tag zum gegenseitigen Kennenlernen genutzt. Wir Ausbildungsleiter hatten uns bereits zuvor (im Frühsommer) überlegt, zusätzlich zu diesem nur kurzen, ersten Kennenlerntag 2-3 Wochen später noch "Einen draufzusetzen" - die Azubis sollten Gelegenheit bekommen, sich näher kennenzulernen, ein besseres Verständnis füreinander zu entwickeln und eine gute Zusammenarbeit zu erleben. Da ich vor Jahren selbst mal bei einem Azubi-Training mit der Firma faszinatour dabei war, habe ich dort einfach kurz angerufen und nachgefragt, ob es dafür eine Idee gibt. Faszinatour hat mir dazu das „Projekt Rafting“ in Haiming/Tirol vorgeschlagen und ein Angebot erstellt,  das wir dann auch bereits im Juni für 20. September gebucht haben.

In der Früh am 20.9. war es soweit – per Bus (von faszinatour organisiert) fuhren wir nach Haiming/Nähe Innsbruck, wo um 9.30 Uhr der Teamtag für unsere Azubis begann. Nach der Begrüßung und Vorstellung des Tagesablaufs durch die faszinatour-Trainerin mussten sich die Azubis direkt drei verschiedenen Teamaufgaben stellen. Diese wurden gleich im Anschluss an die Aktion kurz reflektiert, wodurch unsere Lehrlinge sofort erste Erkenntnisse gewinnen konnten. Eine gute Erfahrung für die Azubis, um herauszufinden wie sie selbst und die anderen in der Gruppe „ticken“.

Um 11.00 Uhr wurde dann das „Projekt Rafting“ praktisch angegangen:

Zunächst mussten sich die Azubis selbstständig in drei verschiedene Arbeitsgruppen einteilen:

  • Gruppe 1 mit Verantwortung für den „Safety Talk“: Den anderen Teilnehmern im Boot (3 Boote mit jeweils 7-8 Personen) die Sicherheitshinweise, das Verhalten, die notwendigen Techniken und Kommandos erklären und zeigen.
  • Gruppe 2 mit Verantwortung für die „Gäste-Ausrüstung“: Für alle Teilnehmer die erforderliche Ausrüstung bzw. Bekleidung vorbereiten, ausgeben (richtige Größe!) und nach der Rafting-Tour wieder säubern und zurückräumen
  • Gruppe 3 mit Verantwortung für die Logistik: Die Boote, alles nötige Material (Paddel, Pumpen usw.) passend planen, vorbereiten und auf die Transportanhänger laden. Außerdem musste diese Gruppe die Transfers zur Stelle, wo die Boote in den Fluss eingesetzt werden, planen und den Bus bestellen.

Von der Trainerin gab es für jede Gruppe ein Handout mit den verschiedenen Aufgaben und Anforderungen, die beim Projekt Rafting notwendig sind, damit alle Teilnehmer letztendlich aufs Wasser kommen und eine sichere Raftingtour haben. Wenn Aufgaben gar nicht oder falsch bearbeitet worden wären, wäre das gemeinsame Ziel, den Fluss zu befahren, gefährdet. Doch unsere Azubis waren alle mit Eifer, Konzentration, Engagement und Problemlöse-Ideen für ihre jeweilen Aufgabe dabei, so dass wir pünktlich um 14.00 Uhr an der Einstiegsstelle am Inn in Imst sein konnten. Nach der Sicherheitseinweisung durch Gruppe 1 ging es dann mit viel Spaß in die Boote und aufs und manchmal sogar ins Wasser. Auf den drei Booten durften die Azubis während der Tour verschiedene Positionen einnehmen, d.h. vorne paddeln und den Takt angeben, weiter hinten synchron paddeln oder auch mal Steuermann sein. Natürlich unterstützen sie sich auch gegenseitig dabei, wieder ins Boot zu klettern, wenn sie genug vom Schwimmen im Wildwasser hatten.

Nach eineinhalb Stunden auf dem Wasser legten wir an der Anlegestelle von faszinatour in Haiming an und in einer gemeinsamen „Hau-Ruck-Aktion“ wurden die drei Boote die Böschung hinaufgewuchtet und zurück zum Bootslager getragen. Die jeweiligen Gruppen mussten auch hier ihre zugewiesenen Aufgaben bis zum Schluss konsequent erledigen.

Frisch geduscht und mit einem kleinen Snack im Magen wurde das „Projekt Rafting“ gemeinsam besprochen und reflektiert: Was lief gut, was war nicht optimal und weshalb, was kann in der Zusammenarbeit und in der Kommunikation verbessert werden etc. Damit wurde ein direkter Transfer in die Arbeitswelt bzw. in die Lehre geschaffen. Viele Themen aus dem Arbeitsalltag wurden so für alle verständlich sichtbar.

Rückblickend gesehen war das ein sehr wichtiger und wertvoller Tag, sowohl für unsere Azubis als auch für uns Ausbilder. Die erklärten Ziele „näheres Kennenlernen, besseres Verständnis füreinander, gute Zusammenarbeit“ konnten wir voll erreichen und ganz sicher werden wir mit unseren zukünftigen Azubis auch wieder ein Programm dieser Art buchen.

Danke faszinatour!

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