Branche: Industrie (Baumaschinenhersteller) – Kaufmännische und technische Ausbildung
Ansprechpartner: Frau I. Mader, Ausbildungsleiterin
Teilnehmer: 51 Auszubildende + 6 Ausbilder und Personalverantwortliche
Wir bilden an unserem Standort jedes Jahr ca. 50 Lehrlinge sowohl in den kaufmännischen Berufen (Industriekaufleute, Fachinformatiker, Groß- und Außenhandelskaufleute) als auch in den technischen Berufen (Industriemechaniker, Mechatroniker, Zerspanungstechniker) aus. Dabei lernen die neuen Auszubildenden an zwei Einführungstagen zunächst sich und auch das Unternehmen kennen. Übergreifende Themen, wie Vernetzung und Zusammenarbeit der unterschiedlichen Abteilungen, Unternehmenskultur, usw. werden dabei nur kurz angerissen.
Unser Ziel ist es vor allem, dass wir unseren Auszubildenden bereits im Onboardingprozess unsere Wertschätzung vermitteln und sie langfristig an unser Unternehmen binden können, da sie einerseits bei uns eine sehr gute Ausbildung erhalten und andererseits geeignete junge Menschen heutzutage nur noch schwer zu finden sind. Die Einführungstage sollen daher auch mit Blick in die Zukunft zum Erhalt von guten, qualifizierten Mitarbeitern führen. Ein weiteres Ziel war es, das Wir-Gefühl zu stärken sowie Verständnis und Vertrauen untereinander wie auch zu den Ausbildern und dem Unternehmen aufzubauen. Als Rahmen hatten wir uns zwei Tage mit Übernachtung vorgestellt, in denen man sich kennenlernen konnte, Spaß zusammen hatte und alle Aktivitäten für jeden Teilnehmer machbar sein würden.
Mit diesem Wunsch bin ich an die Firma faszinatour GmbH herangetreten, die ich von einem unserer Ausbilder empfohlen bekommen habe und über die ich mich daraufhin im Internet informierte. Meine Ansprechpartnerin dort, Frau Scheck, konnte mich dann rasch zur Umsetzung unserer gewünschten Themen (Bindung ans Unternehmen, Loyalität/ Vertrauen, Verständnis füreinander aufbauen, Kommunikation und Teamarbeit stärken) beraten und unterbreitete mir einen Vorschlag für ein zweitägiges Azubi-Einführungsprogramm im Allgäu. Frau Scheck kümmerte sich um alles: Die Unterkunft, Verpflegung, geeignete Location und das komplette Programm für die zwei Tage.
So reisten wir schließlich mit 13 weiblichen und 38 männlichen Auszubildenden sowohl entspannt (da alles gut vorbereitet war) als auch erwartungsvoll (was wohl die nächsten Tage alles geschehen wird) mit einem Bus ins Allgäu. Angekommen in unserer Unterkunft, starteten die sechs Trainer von faszinatour nach der Begrüßung mit einer zuerst kurzen Vorstellungsrunde, dann einem ausführlichen Vorstellungsspiel in großer Runde sowie einer Abfrage nach dem „Warum sind wir hier“ und den Erwartungen der einzelnen Teilnehmer. Dies geschah in einer lockeren Atmosphäre, sodass auch die etwas schüchterneren Auszubildenden sich rasch öffneten.
Nachdem der Tagesablauf geklärt und die Gruppen aufgeteilt waren, ging es dann auch schon mit den Outdoor-Herausforderungen los. Es wartete eine zweistündige Wanderung inklusive Teamübungen auf die Gruppen. Dabei konnten die Auszubildenden sofort ihre Kommunikation und ihr Verständnis untereinander testen, als es um die genaue Planung und Strategiefindung sowie eine rasche Umsetzung der jeweils gestellten Aufgabe ging. Alle Kleingruppen trafen sich dann am vereinbarten Platz am See für eine Mittagspause mit Lunchpaketen wieder. Hier am See erwartete die Auszubildenden das Projekt Floßbau: Der Bau von vier schwimm- und paddeltauglichen Flößen mittels aufblasbaren Pontons, langen Holzpfählen und vielen Schnüren. Nun waren Ideen, Planungs- und Konstruktionsarbeiten gefragt und es musste sich wirklich jeder einbringen, um gemeinsam ein funktionstüchtiges Floß zu bauen. Gegen Ende der Bauzeit gerieten die verschiedenen Floßbauteams dann doch mehr oder weniger in Zeitdruck, um die Flöße fertigzustellen. Die Auszubildenden gaben deshalb nochmals richtig Gas, sodass nach den vorgegebenen eineinhalb Stunden Bauzeit alle vier Flöße aufs Wasser gebracht werden konnten.
Ausgestattet mit Schwimmwesten und Paddeln wurden zunächst je Bauteam ca. 200m Strecke zurückgelegt. Dann mussten die vier Boote übergreifend miteinander verbunden werden, um als ein gemeinsames, großes Boot ans Ufer zurückkehren zu können. Außerdem konnten die Auszubildenden dann auch auf andere Flöße bzw. zu anderen Teams wechseln, was natürlich mit sehr viel Spaß und für den ein oder anderen auch mit Nasswerden verbunden war. Zurück am Ufer mussten die Auszubildenden alles wieder auseinanderbauen und reorganisieren, d. h. den Arbeitsplatz wieder sauber verlassen.
In der anschließenden Reflexion wurden von den Auszubildenden insbesondere Themen wie Teamarbeit, Ehrgeiz, Ideenumsetzung, Kompromissfähigkeit, gerechte Arbeitsaufteilung, Kritikfähigkeit, Rücksicht, Vertrauen sowie der Spaß am Tun und Miteinander herausgearbeitet und so die Brücke zu ihrem Ausbildungs- und Arbeitsleben geschlagen.
Nach der Rückkehr in die Unterkunft erwartete uns bereits das wohlverdiente, reichhaltige Abendessen. Für den Abend hatte uns Frau Scheck ein gemeinsames Ausklingen am Lagerfeuer mit zwanglosen Spielen (u. a. Fußball) sowie Storytelling (Ausbilder erzählen z. B., wie sie zum Unternehmen gekommen sind, was sie begeistert und motiviert) organisiert. Dies war sowohl für die Auszubildenden als auch für uns Ausbilder und Personaler ein sehr bereichernder Abend, bei dem viel Verständnis und Vertrauen untereinander aufgebaut worden ist.
Am nächsten Tag erwartete uns nach dem Frühstück die nächste große Herausforderung: Klettern im Hochseilgarten. Am Gelände des faszinatour Hochseilgartens wurden zuerst alle in die Sicherheitsregeln eingewiesen und mit Gurt und Helm ausgestattet. Im Fokus standen dann im gemeinsamen Umgang und Handeln die Themen Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft, Vertrauen und aufeinander Acht geben, sodass sich alle in den verschiedenen Hochseilgarten-Stationen sicher fühlen und ausprobieren konnten. Wir hatten für den Hochseilgarten einschließlich Mittagspause bis nachmittags Zeit und die verschiedenen Kleingruppen nutzten diese auch intensiv für gemeinsame Klettererlebnisse: Höhenängste wurden überwunden, man feuerte sich gegenseitig an und wer sich traute, konnte die Aussicht auf 10m Höhe genießen. Außerdem wurde den Auszubildenden von den faszinatour Trainern das „Komfortzonen-Modell“ (Komfortzone, Lernzone, Überforderungszone) erläutert und anhand der Herausforderungen im Hochseilgarten auch gleich praktisch nähergebracht.
Um 15.30Uhr startete unsere Abschluss-Reflexion. Von faszinatour war dafür die Methode des „World Café“ vorbereitet worden. In rotierenden Kleingruppen erarbeiteten die Auszubildenden Antworten auf die gestellten Fragen zur Teamarbeit, Zusammenhalt, Kommunikation, etc. Diese wurden danach zusammengefasst durch einen Sprecher der jeweiligen Arbeitsgruppe vorgestellt. Als großen gemeinsamen Abschluss präsentierten die Auszubildenden dann noch auf sehr kreativen Flipcharts ihre Ergebnisse zur Frage „Welche Erkenntnisse nehme ich für mich und meine Ausbildung/ Arbeit mit?“. Anschließend fuhren wir mit neuen Erfahrungen und wichtigen Erkenntnissen, spannenden Erlebnissen und viel Spaß (und auch ein bisschen Müdigkeit) im Gepäck zurück zum Unternehmen und von dort aus in Fahrgemeinschaften wieder nach Hause.
Wir empfanden diese zwei Tage sowohl für unsere zukünftigen Mitarbeiter als auch für das Unternehmen insgesamt als sehr wertvoll und nachhaltig. Wie im Vorfeld erhofft und gewünscht, wurden die Team-Tage von den Auszubildenden neben dem gewonnenen Wir-Gefühl ebenfalls als große Wertschätzung seitens des Unternehmens wahrgenommen– dies ist auch nochmals im Feedback-Bogen zur Veranstaltung zum Ausdruck gekommen. In diesem Feedback-Bogen wurde von den Auszubildenden außerdem die professionelle Durchführung der Team-Tage sowie die zielgerichtete Auswahl der Aktionen durch die Firma faszinatour als sehr gut rückgemeldet. Dies ist ebenso unser Eindruck seitens der Ausbilder und Personalverantwortlichen, was wir in der Form auch Frau Scheck im Anschluss rückgemeldet haben. Wir möchten diese Einführungstage für unsere Auszubildenden nun künftig regelmäßig durchführen und werden dazu die Firma faszinatour auf jeden Fall gerne wieder mit ins Boot bzw. aufs Floß holen.