5.11.2019 Startschuss für den Changeprozess

Branche: Modebranche
Ansprechpartner: Herr Nolisch, Country Manager Deutschland
Teilnehmer: 20 Mitarbeiter (Vertrieb, Innendienst, Marketing)

Unser Unternehmen ist seit über 60 Jahren auf dem Markt und steht für Qualität und Nachhaltigkeit. In den vergangenen Jahrzenten ist aber mehr und mehr die Ausrichtung unserer Marke verwässert. Vom einstigen Premiumprodukt sind die Artikel immer mehr zur Massenware geworden. Qualität, Innovation und Preisgestaltung haben unter dieser Entwicklung gelitten, so dass wir (als Management für den deutschsprachigen Raum) uns für eine Neupositionierung entschieden haben. Eine komplette Neuausrichtung der Marke sowie eine Neustrukturierung von Vertrieb und Marketing sind dadurch erforderlich geworden. 

Da die Mitarbeiterstruktur im Unternehmen sehr heterogen ist, waren die Reaktionen auf die bevorstehende Umstrukturierung auch sehr gemischt. Vor allem persönliche Ängste und Unsicherheit führten eher zu Ablehnung und einer kritischen Haltung gegenüber den bevorstehenden Maßnahmen. Fragen wie „Was passiert jetzt mit mir” oder „Was kommt da alles auf mich zu” haben die Stimmung im Unternehmen beherrscht. Dies hat mich auf die Idee gebracht, bei faszinatour Unterstützung für diesen Changeprozess zu suchen.  

Bei einem Treffen mit den Projektleitern von faszinatour im Vorfeld konnte ich die Situation im Unternehmen genau schildern. Gemeinsam haben wir dann einen „Fahrplan” erarbeitet und die Ziele für die erste Veranstaltung festgelegt. Danach habe ich ein individuelles Programm und Angebot erhalten, bei dem diese Ziele exakt abgebildet wurden. Dazu wurden die Aufgaben genau auf unsere Bedürfnisse abgestimmt und angepasst. Auch die Organisation der Übernachtung auf einer urigen Hütte und die Verpflegung hat das Projektleiterteam für mich übernommen.   

 

In einer Kickoff-Veranstaltung mit dem gesamten Team sollten ein neues Mindset und Verständnis für den bevorstehenden Prozess geschaffen werden. Mein Wunsch war, dass alle Mitarbeiter eingebunden und informiert werden. Der ursprüngliche Spirit im Team sollte gestärkt werden und wiederaufleben. Zudem bot sich so die Möglichkeit für jeden Einzelnen einmal „neue Wege” zu beschreiten und eine positive Haltung Veränderungen gegenüber zu entwickeln. Weitere Veranstaltungen mit unterschiedlichen Teilen des Teams sollten folgen, um tiefer in einzelne Bereiche einsteigen zu können.

Wir trafen uns an einem Morgen im Oktober in der Nähe des Grüntensees im Ostallgäu. Unsere zwei Trainer erwarteten uns bereits am Treffpunkt und begrüßten uns zu unserem Outdoor-Workshop. Nach der Vorstellung der Aufgabe und der Teameinteilung ging es in zwei kleinen Gruppen los zu unserer Mission. Auf einer Orientierungsrallye warteten immer wieder spannende Aktionen auf uns, die wir nur als Team lösen konnten. Diese brachten uns Stück für Stück weiter auf unserem Weg – eine Analogie zu unserer momentanen Arbeitssituation. 

Das Ziel blieb für längere Zeit unbekannt und wir lernten mit schwierigen und unbefriedigenden Situationen umzugehen. Aufgaben, die für das eine Teammitglied leicht zu bewältigen waren, waren für jemanden anderen im Team schwierig und fordernd. So wurde zum Beispiel die Überquerung des Flusses für manche Kollegen zur echten Herausforderung, andere knobelten bei der Lösung des mobilen Escaperooms sehr angestrengt an einer Idee. 

  

Gemeinsam im Team konnte allerdings jede Aufgabe erfolgreich gelöst werden. Dies war auch eine der wichtigsten Erkenntnisse des Tages. Die Charaktere und Bedürfnisse in unserem Team sind vollkommen unterschiedlich, aber genau das birgt auch eine große Chance für uns. Wer sich ergänzt und unterstützt kann auch schwierige und unübersichtliche Situationen erfolgreich zusammen meistern. 

Die Teammitglieder erfuhren zudem immer wieder, was es wirklich bedeutet gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Obwohl wir in zwei unterschiedlichen Teams unterwegs waren und es viele einzelne Aufgaben parallel zu bewältigen gab, ging es im Endeffekt immer um das gemeinsame Ziel. So bemerkten viele Kollegen, wie oft man doch in seinem eigenen Projekttunnel „gefangen” ist und wie notwendig das Aufbrechen dieses Silodenkens ist. Auch das kennen wir aus dem beruflichen Alltag nur allzu gut. 

Nach einem spannenden und abwechslungsreichen Tag gespickt mit unterschiedlichsten Aktivitäten, haben wir es tatsächlich geschafft, unseren „Zielort” zu erreichen. Im Wald, gut versteckt unter Geäst an einer Böschung des Sees, entdeckten wir eine „Schatzkiste” mit Allgäuer Spezialitäten. Die Freude und der Stolz bei allen Teammitgliedern waren riesig, denn jeder hatte heute sein Bestes gegeben und sich auf Neues und Unbekanntes eingelassen. 

In der abschließenden Reflexion direkt am Seeufer konnten wir den Tag noch einmal Revue passieren lassen und das Erlebte zusammenfassen. Unsere Trainer moderierten in verschiedenen Schritten die Runde, in der es vor allem um den Austausch persönlicher Bedürfnisse und Eindrücke ging, sowie um die erlebten Stärken und Motivatoren.  

Die Aussagen meiner Mitarbeiter zeigten mir den großen Gesprächsbedarf und das brennende Interesse am Thema. Die Offenheit und Tiefe, mit der gesprochen wurde, überraschte und berührte mich als Führungskraft.  

Über den Tag war eine vollkommen neue Basis für Gespräche entstanden, Vertrauen und Zuversicht waren zu spüren. Allen Teammitgliedern war klar geworden, dass sie willkommen sind, die Veränderung nicht nur mitzutragen, sondern auch mitzugestalten. Die Bereitschaft für einen neuen Weg und ein neuer Spirit waren geschaffen. 

faszinatour wird in den kommenden Monaten den Neustrukturierungsprozess weiterhin begleiten.  

Hier geht es nicht um inhaltliche oder strukturelle Elemente, sondern vor allem um die „menschlichen Faktoren” im Team. Wir werden zum Beispiel Module zum Thema Feedback, Verantwortungsübernahme oder Stressoren für einzelne Mitarbeiter anbieten.  

Wir freuen uns auf den kommenden, spannenden Weg und die Überraschungen, die auf uns warten, denn spätestens seit unserem Kick-Off im Oktober wissen wir, dass gemeinsam alles zu schaffen ist. 

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